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A lot of time in Toledo


Seht mal, wo ich gerade sitze!!

Mit meinem Hostel hätte es mich dieses Mal wohl nicht besser erwischen können. War aber auch dringend nötig. Barcelona habe ich als ziemlich hektisch empfunden. Alle Menschen rennen durch die Stadt und wissen gar nicht mehr, wo oben oder unten ist. Toledo ist da so ziemlich das Gegenteil. Endlich mal ein wenig Ruhe und Frieden und ganz viel Zeit zum Nachdenken und Ankommen.

Am selben Tag wie ich sind 2 Radfahrer in mein Zimmer gezogen. András aus Ungarn und Marcel aus Berlin. Und ohne, dass wir je darüber gesprochen hätten, haben wir irgendwie in stiller Übereinstimmung beschlossen, uns zu mögen. Vor allem mit András habe ich in den folgenden 48 Stunden ziemlich viel Zeit verbracht. Heute Morgen hat er mich dann gefragt, wie ich eigentlich heiße. Er fährt, wie auch Marcel, schon seit mehreren Monaten mit dem Rad durch Europa und campt wild. Manchmal duscht er für 2 Wochen nicht. Dafür duscht er hier in Toledo gerade jeden Tag um die 3 Mal. Wahlweise nimmt er auch ein Bad. Das war auch unsere erste Begegnung. Ich kam an und András hat den Kopf aus dem Badezimmer gestreckt und verkündet, er würde jetzt duschen. Anschließend habe ich ihn erst wieder gesehen, als das Bad halb überschwemmt war.

Ansonsten sind wir sehr viel gemeinsam durch die Straßen von Toledo gelaufen, haben über die Farbe des Himmels gesprochen und über Dinge, die wir als Kinder gerne gemacht haben. Wir haben Gedichte zitiert und uns die schönsten Türen der Stadt ausgesucht, Stöcke gesammelt und von einer Brücke in den Fluss geworfen und dabei beobachtet, wie sich jeder, je nach Form, auf seine ganz eigene Art und Weise dreht. Irgendwie ist die Zeit dabei stehen geblieben oder zumindest hat es sich ein bisschen so angefühlt.

Heute Morgen wollten wir uns den Sonnenaufgang anschauen und sind daher schon um 7 aufgestanden und Richtung Berge gelaufen. Leider konnten wir wegen all den Wolken nicht so viel sehen, aber schön war es trotzdem.

Später sind die beiden dann abgereist und ich konnte mal wieder Yoga machen und habe einen Fels zum Klettern aufgesucht. Ich bin fast eine ganze Stunde mit Schuhen und Gurt dorthin gelaufen, aber leider war niemand da, deshalb bin ich anschließend zum Bahnhof gelaufen, um mir einen Zug nach Lissabon morgen zu reservieren.

Was mir nämlich in den letzten Tagen sehr klar wurde (und ich eigentlich davor schon wusste) ist, dass Klettern und Yoga gerade die Dinge sind, die ich am allerliebsten auf der Welt tue. Und so schön Toledo auch ist, dafür ist es not the perfect place to be.


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